Umweltimpakt
Was?
Der Bau unserer Gebäude hat einen großen Einfluss auf die Umwelt und unsere Ökosysteme. Denn in allen Lebenszyklusphasen eines Gebäudes, von der Produktion über die Nutzung bis zum Lebensende, werden Ressourcen benötigt und Emissionen in Luft, Wasser und Böden freigesetzt. Diese Emissionen verursachen negative, sogenannte „Umweltauswirkungen“ z.B. die Klimaerwärmung, die Zerstörung der Ozonschicht, die Bildung von Sommersmog sowie die Überdüngung und Versauerung von Gewässern und Böden.
Warum?
Der Bausektor ist verantwortlich für einen erheblichen Teil des weltweiten Ressourcen- und Flächenverbrauchs und den damit verbundenen Umweltauswirkungen. Tatsächlich werden ca. ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen durch Gebäude verursacht. Für den Bau von Gebäuden werden ca. ein Drittel der globalen Ressourcen aufgewendet und der Anteil der Baumaterialien an festen Abfällen beträgt weltweit ca. 50 % - 60 %. Zudem ist die Bauindustrie für ca. 40 % des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich1
.
Ziel ist es, im Hinblick auf den zu erwartenden Neubau von Gebäuden in den nächsten 40 Jahren von ca. 230 Mrd. m2 und die notwendigen Renovierungen des Bestandes, so umweltverträglich wie möglich zu bauen2
. Dafür braucht es die effiziente Nutzung endlicher Ressourcen, eine Minimierung der Umweltbelastungen und der Abfälle beim Bau und Rückbau unserer Gebäude.
Wie?
Zur Bewertung der Umweltverträglichkeit von Gebäuden können Werkzeuge wie die Ökobilanzierung, die auch als Lebenszyklusanalyse bezeichnet wird, bereits in der frühen Planungsphase (Nachhaltige Projektvorbereitung) eines Bauvorhabens eine Hilfestellung geben. Bei dieser Methode werden verschiedene Umweltauswirkungen von Bauprodukten und Prozessen quantifiziert und bewertet. Varianten bei der Materialauswahl und der Planung von Geometrie, Tragwerk und Bauelementen können verglichen und im Sinne der Umweltverträglichkeit optimiert werden.
- Umweltauswirkungen quantifizieren
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Die Methodik der Ökobilanzierung
Die Ökobilanzierung ist eine Methode zur Abschätzung potenzieller Wirkungen eines Produktes oder Prozesses auf die Umwelt (Entnahmen, Emissionen) während des gesamten Lebenszyklus, das heißt inkl. aller damit verbundenen Prozesse zur Gewinnung der Rohstoffe und Herstellung der Hilfs- und Betriebsstoffe gemäß ISO 14040. Ziel ist es, strategische Entscheidungsgrundlagen zu liefern, die bei spezifischen Fragestellungen in die Entwicklungs- und Optimierungsprozesse z.B. für eine nachhaltigere Produktion einfließen können.
Die Vorgehensweise ist geregelt durch die beiden Normen ISO 14040 (Grundsätze und Rahmenbedingungen) und ISO 14044 (Anforderungen und Anleitungen). Eine Ökobilanz besteht aus vier Arbeitsschritten: der Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens (funktionale Einheit), der Sachbilanz, der Wirkungsabschätzung und der Auswertung.Mögliche Direktanwendungen:
- Entwicklung und Verbesserung von Produkten
- Strategische Planung
- Politische Entscheidungsprozesse
- Marketing
Im ersten Schritt, der Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens werden Umfang, Ziel, Anwendung und Zielgruppe festgelegt, also wofür die Bilanz verwendet wird. Diese Definition ist die Basis für alle weiteren Entscheidungen der Betrachtung. Dazu werden auch der Nutzen und die Funktionen des Untersuchungsrahmens festgelegt. Berücksichtigt wird der Lebensweg, beginnend bei der Rohstoffgewinnung und endend mit der Entsorgung sowie die Wechselwirkungen mit anderen Stoffen. Getroffene Annahmen werden dokumentiert und die Systemgrenzen der Bilanz definiert.
Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Definition der funktionalen Einheit. Sie ist definiert als die quantifizierte Leistung, die als Bezugseinheit des zu untersuchenden Systems dient und aussagt auf welche spezifische Größe die Umweltauswirkungen bezogen werden. Um eine Vergleichbarkeit zu erzielen, muss die Funktion des Systems oder Prozesses die gleichen Anforderungen erfüllen bzw. genau denselben Nutzen aufweisen.Beispielsweise könnte die funktionale Einheit bei Dämmprodukten eine definierte Dämmfläche mit einem spezifischen Wärmeschutz sein. Wenn jedoch die genaue Produktfunktion nicht klar ist oder nicht alle Lebenszyklusphasen berücksichtigt werden, kommt anstelle der funktionalen Einheit eine deklarierte Einheit zum Einsatz. Diese deklarierte Einheit kann eine bestimmte Dämmfläche oder Menge an Dämmmaterial sein.
Die Sachbilanz umfasst die Quantifizierung aller für das System relevanten Input- und Output-Ströme. Dafür werden die Ressourcenverbräuche (Inputs) und Emissionen (Outputs) wie Ströme von Roh- und Betriebsstoffen, Energie, Produkte, Abfälle, Einleitungen in Wasser und Boden ermittelt und quantifiziert.
Bei der Wirkungsabschätzung werden die Ergebnisse der Sachbilanz, die Sachbilanzdaten, durch wissenschaftlich basierte quantitative Methoden den verschiedenen Wirkungskategorien zugeordnet. Nach dieser Quantifizierung werden die Ergebnisse zusammengefasst und für jede Umweltauswirkungskategorie erstellt.
In der Auswertung werden die relevanten Parameter (z.B. einzelne Lebenszyklusphasen) und die Umweltauswirkungen, die am stärksten zum Ergebnis beitragen identifiziert und interpretiert. In einer anschließenden Sensitivitätsanalyse erfolgt die Überprüfung der Robustheit der Annahmen. Im Anschluss daran werden Ergebnisse kommuniziert.
Die Ökobilanzierung bietet ein großes Potential als Entscheidungs- und Optimierungshilfe für Produzenten und Verbraucher. Sie ist ein aussagefähiges und oft entscheidendes Instrument für die Bewertung der Umweltverträglichkeit von Produkten oder Prozessen.Umweltauswirkungskategorien
Im Rahmen der Ökobilanzierung werden Umweltauswirkungen in Form von Wirkungskategorien quantifiziert und bewertet. Die Auswahl dieser Kategorien dient der Abschätzung der relevanten Umweltauswirkungen des zu untersuchenden Systems oder Prozesses und sollte diese möglichst vollständig und umfassend abbilden. Dabei wird meist eine Auswahl der folgenden Wirkungskategorien genutzt:
- Treibhauspotenzial (GWP) in “kg CO2-Äq.”
- Ozonschichtabbaupotenzial (ODP) in “kg CFC-11-Äq.”
- Ozonbildungspotenzial (POCP) in “kg C2H4-Äq.”
- Versauerungspotenzial (AP) in “kg SO2-Äq.”
- Eutrophierungspotential (EP) in “kg PO4-Äq.”
- Abiotischer Ressourcenverbrauch:
- Potenzial für die Verknappung abiotischer Ressourcen - nicht fossile Ressourcen in „kg SBÄq.“
- Potenzial für die Verknappung abiotischer Ressourcen - fossile Brennstoffe in MJ
- Gesamtprimärenergiebedarf (PEges)
- Primärenergiebedarf nicht-erneuerbar (PEne) in MJ oder kWh
- Anteil erneuerbarer Primärenergie (PEe) in % oder in MJ oder kWh
- Wasserverbrauch in m3
Treibhauspotenzial (GWP)
Das Treibhauspotenzial (engl.: Global Warming Potential) ist das massebezogene Äquivalent der Treibhauswirkung durch treibhauswirksame Gase, wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Stickstoffmonoxid (N2O) u.a. Die GWP-Werte werden in Relation zur Treibhauswirkung von Kohlendioxid als CO2 - Äquivalent angegeben. Beim Treibhauseffekt trifft die kurzwellige Solarstrahlung auf die Erdoberfläche und wird dort teilweise aufgenommen (absorbiert), wodurch die Erde zum einen direkt erwärmt wird und zum anderen wärmende Infrarotstrahlung reflektiert. Der reflektierte Anteil wird in der Troposphäre durch sogenannte Treibhausgase aufgenommen und in alle Richtungen wieder abgestrahlt, also teilweise auch wieder zur Erde. Die Folge ist eine Erwärmung der erdnahen Luftschichten. Durch die vom Menschen emittierten Treibhausgase wird dieser natürliche Treibhauseffekt verstärkt.
Ozonschichtabbaupotenzial (ODP)
Das Ozonschichtabbaupotenzial (ODP, englisch: Ozone Depletion Potential) bewertet den Einfluss einer Verbindung auf den Abbau der Ozonschicht im Vergleich zu Trichlorfluormethan(angegeben als Trichlorfluormethan-Äquivalent), für das ein ODP von 1 festgelegt ist. Ozon entsteht in großen Höhen, wenn kurzwellige UV-Strahlung auf Sauerstoff-Moleküle trifft. So bildet sich die sogenannte Ozonschicht in der Stratosphäre (15 km - 50 km Höhe). Sie ist wichtig für das Leben auf der Erde, denn Ozon nimmt die kurzwellige UV-Strahlung auf und gibt sie mit größerer Wellenlänge in alle Richtungen wieder ab. So gelangt nur ein Teil der UV-Strahlung auf die Erde. Die Ozonschichtzerstörung führt zu erhöhter UVB-Strahlung, was zu Hautkrebs und anderen gesundheitlichen Problemen beim Menschen führen,Pflanzenwachstum beeinträchtigen und marine Ökosysteme schädigen kann.
Ozonbildungspotenzial (POCP)
Das Ozonbildungspotenzial (engl.: Photochemical Ozone Creation Potential) ist das massebezogene Äquivalent (angegeben als Ethen-Äquivalent) schädlicher Spurengase, wie z.B. Stickoxide und Kohlenwasserstoffe, die in Verbindung mit UV-Strahlung zur Bildung von bodennahem Ozon beitragen. Kohlenwasserstoffemissionen entstehen durch unvollständige Verbrennung, beim Umgang mit Kraftstoffen oder durch Lösungsmittel. Hohe Ozonkonzentrationen treten bei hohen Temperaturen, geringer Luftfeuchtigkeit, wenig Wind sowie hohen Kohlenwasserstoffkonzentrationen auf. Sofern Kohlenmonoxid (CO - meist vom Verkehr) vorhanden ist, reagiert das gebildete Ozon zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Sauerstoff (O2), deshalb werden die höchsten Ozonwerte oft nicht in unmittelbarer Nähe der Emissionsquellen, sondern eher in Reinluftgebieten (z.B. Wäldern) gemessen, in denen kaum CO vorhanden ist. Die dadurch entstehende human- und ökotoxische Verunreinigung der bodennahen Luftschichten wird als (Sommer)Smog bezeichnet.
Versauerungspotenzial (AP)
Das Versauerungspotenzial (engl.: Acidification Potential) beschreibt die Wirkung versauernder Emissionen in Böden und Gewässern. Referenzstoff für die Berechnung des AP-Wertes ist Schwefeldioxid (SO2), auf das die Wirkung der anderen versauernd wirkenden Luftemissionen (z.B. NOx, H2S), ausgedrückt in massebezogenen SO2-Äquivalenten, bezogen wird. Eine Versauerung wird verursacht durch die Umwandlung von Luftschadstoffen wie Schwefeldioxid und Stickoxiden in Säuren (hier H2SO4 und HNO3), die dann als „saurer Regen“ zu Boden fallen. Ökosysteme werden dadurch direkt oder indirekt geschädigt z.B. durch Nährstoffauswaschung oder verstärkte Löslichkeit von Metallen im Boden. An erster Stelle ist hier das Wald- und Fischsterben zu nennen, aber auch bei Bauwerken und Baustoffen nehmen die Schäden zu; so korrodieren Metalle und Natursteine verstärkt und zersetzen sich schneller.
Eutrophierungspotential (EP)
Als Überdüngung bzw. Nährstoffeintrag (Eutrophierung) bezeichnet man den Übergang von Gewässern und Böden von einem nährstoffarmen in einen nährstoffreichen Zustand. Man unterscheidet dabei den Eintrag in Gewässer oder Böden als aquatischen oder terrestrischen Nährstoffeintrag und gibt diesen als EP-Wert (engl.: Eutrophication Potential) als PO4-Äquivalent an. Zur Eutrophierung tragen Luftschadstoffe, Abwässer und die Düngung in der Landwirtschaft bei. Ursache ist zudem die Zufuhr von Nährstoffen, z.B. durch Phosphor- und Stickstoffverbindungen, die auch bei der Herstellung von Bauprodukten entstehen. Durch Auswaschungen können die Nährstoffe aus den Böden in das Grundwasser und die Gewässer gelangen. Auswirkung der Überdüngung kann z.B. eine vermehrte Algenbildung in Gewässern sein.
Abiotischer Ressourcenverbrauch (ADP)
Der abiotische Ressourcenverbrauch (engl. abiotic depletion potential) beschreibt den nicht regenerativen abiotischen Verbrauch, der für die Produktherstellung, Prozesse oder Dienstleistungen der Umwelt entnommen wird. Abiotische Ressourcen sind z.B. Luft, Wasser, mineralische Rohstoffe, fossile Brennstoffe, also Ressourcen an deren Bildung keine Lebewesen beteiligt sind. Die Wirkungskategorie bewertet auf Basis von Gewichtungsmethoden die Entnahme seltener Rohstoffe anders als die Entnahme häufig vorkommender Rohstoffe. Häufig erfolgt die getrennte Erfassung und Ausweisung dieser Wirkungskategorie als ADP - nicht fossile Ressourcen in „kg SbÄq.“ und als ADP fossile Brennstoffe in MJ.
Gesamtprimärenergiebedarf (PEges)
Wirkungskategorie beschreibt den Primärenergiebedarf über den gesamten Lebenszyklus. Zur Gesamtprimärenergie zählen Anteile von nicht erneuerbarer und erneuerbarer Energie.
Primärenergie nicht erneuerbar (PEne/PENRT)
Der nicht erneuerbare Primärenergiebedarf ist die Summe aller fossilen und atomaren primärenergetischen Aufwendungen wie Steinkohle, Erdöl, Erdgas und Uran.
Primärenergie erneuerbar (PEe) als Anteil an der Gesamtprimärenergie
Der erneuerbare Primärenergiebedarf ist die Summe aller primärenergetischen Aufwendungen aus erneuerbaren Quellen wie z.B. Biomasse, Solarstrahlung, Wasser und Windkraft. Dieser erneuerbare Anteil an Primärenergie wird immer im Zusammenhang mit dem Gesamtprimärenergiebedarf betrachtet und darum meist in % angegeben.
Wasserverbrauch (FW)
Bei dieser Umweltauswirkung geht es um den Wasserverbrauch oder Wassereinsatz. Das bedeutet alle permanenten oder temporären Entnahmen von Wasser durch den Menschen in einem Wassereinzugsgebiet, die nicht wieder in dasselbe Wassereinzugsgebiet abgegeben werden.
- Anwendung von Ökobilanzierung im Baubereich
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In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt bei der Bewertung von Gebäuden auf dem Endenergieverbrauch während der Nutzungsphase. Doch mit zunehmendem Energieeffizienzstandard sind der Anteil der „Grauen Energie“ (engl.: embodied energy) und die damit verbundenen Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes in den Fokus der Betrachtung gerückt.
Aktuelle Zahlen 3 zeigen einen Anstieg des Anteils der Konstruktion bis zu 100% durch die Anforderungen des „Nearly-Zero-Energy“-Standards bei Gebäuden (NZEB) und deren Umsetzung bis 2025.
Betrachtet man den Anteil der Treibhausgas-Emissionen der Konstruktion (engl.: embodied carbon) im Verhältnis zur Nutzung, so zeigen aktuelle Studien, dass der Anteil sowohl bei Wohn- als auch bei Bürogebäuden weltweit gestiegen ist-von ca. 20 % auf ca. 50 % bei neuen energieeffizienten Gebäuden und in Extremfällen sogar auf über 90 %.4 Die Zahlen zeigen deutlich die zunehmende Bedeutung der „Grauen Energie“ bei Gebäuden.Die Ökobilanzierung im Baubereich dient, als Berechnungs- und Optimierungsmethode dazu, den Ressourcenbedarf und die Umweltauswirkungen aller verwendeten Bauprodukte und Dienstleistungen eines Gebäudes mit Hilfe ausgewählter Umweltauswirkungskategorien zu bewerten. Sie ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit der Umweltverträglichkeit und eine Abwägung von Vor- und Nachteilen verschiedener Baumaterialien und -komponenten sowie auf Gebäudeebene. Die Ökobilanzierung ist zudem im Rahmen von Gebäudezertifizierungssystemen (DGNB, BREEAM, LENOZ etc.) eine anerkannte Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Gebäudes.
Ökobilanzdaten im Baubereich
Zur Berechnung von Ökobilanzierungen im Baubereich können standardisierte Umweltproduktdeklarationen, Produktdatenbanken und Softwaretools (inkl. integrierte Produktdatenbanken) genutzt werden. Oft werden dort die Werte der Umweltauswirkungskategorien für die einzelnen Lebenszyklusphasen von Baumaterialien als fertige Datensätze (Sachbilanzdaten) zur Verfügung gestellt.
Umweltproduktdeklarationen
Umweltproduktdeklarationen (engl.Environmental Product Declaration (EPD)) sind standardisierte Formulare auf Basis der Norm ISO 14025. Das Hauptziel besteht darin, leicht verfügbare, nachprüfbare und vergleichbare Informationen mit Hilfe von Umweltauswirkungskategorien (Daten gebäudespezifischer Typ-III Umweltproduktdeklarationen) über den gesamten Lebenszyklus verfügbar zu machen. Die Datensätze sind konform zu den grundlegenden Produktkategorieregeln (engl.: product category rules (PCR)) der Norm EN 15804+A1 und seit 2020 der Norm EN 15804+A2 zu erstellen. Diese Norm vereinheitlicht die Erstellung von Umweltproduktdeklaration von Bauprodukten in Europa. EPDs enthalten zudem bauphysikalische und technische Informationen z.B. zu den Herstellungsprozessen oder dem Brand- und Schallschutzverhalten. Bei der Verwendung der Datensätze ist zu berücksichtigen, dass die aktuelle EN 15804+A2 einige wesentliche Änderungen für die Erstellung von Datensätzen enthält z.B. für die Berechnung des Treibhausgas- oder Eutrophierungspotentials. Das bedeutet, dass nur Datensätze basierend auf der gleichen Norm gemeinsam verwendet werden sollten.
Veröffentlicht sind EPDs beispielsweise auf der Seite des „Institut Bauen und Umwelt e.V.“ in Deutschland5 , der Seite der INIES-Datenbank , der französischen Referenzdatenbank für Umwelt- und Gesundheitsdaten von Bauprodukten und -ausrüstungen. Zudem finden sich Informationen und Datenbanken z.B. in Belgien6 und den Niederlanden7 . Auch hier gilt, dass nur Datensätze basierend auf der gleichen Norm gemeinsam verwendet werden sollen.
Produktdatenbanken
Online-Plattformen wie z.B. die auf Baustoffe und Bauprozesse ausgerichtete INIES in Frankreich oder die Ökobau.dat in Deutschland beinhalten neben generischen Datensätzen auch firmen- oder verbandsspezifische Datensätze, die aus Umweltproduktdeklarationen stammen. Die Ökobau.dat enthält beispielsweise Datensätze zu den Umweltauswirkungskategorien konform zur EN 15804+A1 und seit dem Jahr 2020 eine neue Version konform zur EN 15804+A2. Die Datensätze werden laufend ergänzt und es erfolgen regelmäßige Updates.
Die deklarierte Einheit bei Bauprodukten
Für Bauprodukte und Dienstleistungen liefert die EN 15804 die Produktkategorieregeln. In Umweltproduktdeklarationen oder Produktdatenbanken wird die deklarierte Einheit meist mit folgenden Referenzeinheiten angegeben:
- Masse (kg): Angabe der Masse in kg
- Rohdichte (kg/m³): Angabe der Masse bezogen auf einen m³ in kg
- Flächengewicht (kg/m²): Angabe der Masse bezogen auf einen m² in kg
- Längengewicht (kg/m): Angabe der Masse bezogen auf einen m in kg
Der „Fachverband Mineralwolleindustrie e.V8 .“ gibt beispielsweise bei unbeschichteter Mineralwolle im mittleren Rohdichtebereich eine deklarierte Einheit von 1 m3 mit einer deklarierten Rohdichte von 100 kg/m3 (Rohdichtebereich 60120 kg/m³) an.
Ein Vergleich der Umweltverträglichkeit von Bauprodukten sollte sich auf die Umweltauswirkungen des Gebäudes und des gesamten Lebenszyklus beziehen. Zu beachten ist, dass ein Vergleich nur bei gleicher funktionaler Einheit (z.B. 1m2 Fassade mit gleichen technischen und bauphysikalischen Anforderungen) und gleichen Umweltauswirkungskategorien des zu untersuchenden Systems erfolgen kann! - Wie erstelle ich eine Ökobilanz
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Bei einer objektbezogenen Ökobilanzierung im Baubereich kann eine ganzheitliche Bewertung der Umweltauswirkungen auf Material-, Bauteil- und/oder Gebäudeebene für den gesamten Lebenszyklus durchgeführt werden. Dies bedeutet eine Betrachtung von der Herstellung der einzelnen Produkte (von der Wiege bis zum Werkstor: „cradle to gate“) bis zum Lebensende des Gebäudes (von der Wiege bis zur Bahre: „cradle to grave“) und darüber hinaus (von der Wiege bis zur Wiege: „cradle to cradle“). Dabei wird die Herstellung von Baumaterialien, der Transport, die Errichtung vor Ort, die Nutzungsphase, mögliche Sanierungen bis hin zum Rückbau und dem Recyclingpotential der Baumaterialien untersucht. Die Definition der Lebenszyklusphasen ist in den Normen EN 15804 und EN 15643-2 (siehe Unterkapitel Normen) wie folgt festgelegt:
Definition der Lebenszyklusphasen gemäß EN15643-2 und EN15804
Produktphase Konstruktionsphase Nutzungsphase EndOfLife Potentiale Module A1-A3 Module A4-A5 Module B1-B7 Module C1-C4 Modul D Rohstoffbereitstellung
Transport zum Hersteller
Herstellung
Transport zur Baustelle
Montage
Nutzung
Instandhaltung
Reparaturen
Ersatz/Austausch
Umbau/Erneuerung
Energiebedarf
Wasserbedarf
Rückbau/Abriss
Transport
Abfallbehandlung
Deponierung
Potential für Wiederverwendung, Rückgewinnung und Recycling
Vorgehensweise bei einem Bauprojekt
Zu Beginn der Untersuchungen wird festgelegt, wie umfassend die Ökobilanzierung sein soll und in welcher Detailtiefe sie durchgeführt wird. Es ist zu definieren, ob Untersuchungen auf Material-, Bauteil- und/oder Gebäudeebene durchgeführt werden. Das bedeutet eine Festlegung des zu untersuchenden Systems inkl. der Systemgrenzen, der funktionalen Einheit, der Auswahl der Lebenszyklusphasen, der Auswahl der Umweltauswirkungskategorien, der Dauer der Betrachtung unter Berücksichtigung der Lebensdauer der betrachteten Bauteile (z.B. bei einem Gebäude 50 Jahre inkl. Austauschzyklen) etc. Wichtig ist ebenfalls die Erstellung einer Massenbilanzierung der zu bewertenden Baumaterialien.
In den frühen Planungsphasen eines Projektes kann eine erste Abschätzung der Umweltauswirkungen mit Hilfe von Material- und Ökobilanzdaten einzelner Baustoffe gemacht werden. Dazu können fertige Datensätze aus Umweltproduktdeklarationen oder Produktdatenbanken genutzt werden. In dieser ersten Phase sollte mit generischen und hersteller-neutralen Datensätzen gearbeitet werden. Dabei ist zu prüfen, ob die Daten vollständig zur Verfügung stehen um einen sinnvollen Vergleich machen zu können. Diese zur Verfügung stehenden Datensätze (Sachbilanzdaten) der ausgewählten Umweltauswirkungskategorien werden auf Basis der funktionalen oder deklarierten Einheit mit den Massen des zu untersuchenden Materials verknüpft. Die Beachtung der funktionalen Einheit ist wichtig, da sich die Umweltauswirkungskategorien wie z.B. das Treibhauspotenzial (GWP) in “kg CO2-Äq.” beispielsweise auf einen m2 oder einen m3 eines Baumaterials beziehen.
Ist eine erste Materialauswahl definiert, können diese zu Bauelementen wie z.B. Außen- oder Fassadenelementen zusammengesetzt und dann entsprechend der tatsächlichen Massen des zu untersuchenden Bauelementes oder im nächsten Schritt auf Gebäudeebene berechnet werden. Die Erstellung dieser Bauteilökobilanzen kann durch manuell erstellte Tabellen oder mit Hilfe von Ökobilanz-Tools durchgeführt werden um verschiedene Varianten vergleichen zu können . Es ist auch bei Bauteilen wichtig, sich auf die funktionale Einheit wie z.B. 1 m2 Fassade mit gleichen technischen und bauphysikalischen Anforderungen zu beziehen um eine Vergleichbarkeit zu erreichen. Das kann z.B. ein U-Wert von 0,15 W/(m2K) sein, so dass die Dämmung je nach Wärmeleitfähigkeit in verschiedenen Stärken berücksichtigt werden muss.
Bei der Wirkungsabschätzung werden die Ergebnisse der einzelnen Umweltauswirkungskategorien verglichen und bewertet. Das heißt Größe und Bedeutung von Umweltauswirkungen, potentiellen Schädigungen von Ökosystemen oder Untersuchungen von gesundheitsgefährdenden Stoffen des zu untersuchenden Systems werden interpretiert. Jede Umweltauswirkungskategorie wird dazu separat betrachtet und dargestellt bevor eine ganzheitliche Analyse durchführt wird.
Es kann eine erste ökologische Optimierung durchgeführt werden und später in der Ausschreibungs- und Vergabephase mit herstellerspezifischen Daten gearbeitet werden. Auch hier ist die Vollständigkeit der Daten zu prüfen. - Welche Hilfestellung ist in welcher Leistungsphase nützlich?
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Bereits in der frühen Planungsphase sind wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Bauweise, insbesondere die Tragstruktur und die Materialauswahl eines Gebäudes zu treffen, die einen Einfluss auf die Umweltauswirkungen des Projektes haben. Diese projektspezifischen Entscheidungen berücksichtigen die konstruktiven und bauphysikalischen Anforderungen, den angestrebten Komfortstandard, die Schadstofffreiheit der ausgewählten Materialien und deren Umweltauswirkungen.
Um die Umweltauswirkungen des Gebäudes bewerten und eine Optimierung des Gebäudeentwurfs und der Materialauswahl erreichen zu können, bieten ökobilanzielle Untersuchungen verschiedener Materialien und die Erstellung von Ökobilanzen auf Bauteil- und Gebäudeebene wertvolle Entscheidungshilfen während des gesamten Planungs- und Realisierungsprozesses.Da die Einflussnahmemöglichkeit9 gerade zu Beginn eines Projektes am größten ist, ist der Einsatz von Ökobilanzierungen bereits in der frühen Entwurfsplanung hilfreich um verschiedene Materialien und Entwurfsvarianten zu untersuchen. Im weiteren Planungsprozess mit zunehmender Detailierung, wenn alle Materialien und die Ausführungsdetails der Bauelemente definiert sind, können dann weiterführende Bilanzierungen für verschiedene Konstruktionsalternativen geprüft werden. In dieser späten Phase, der Ausführungsplanung sowie der Ausschreibung und Vergabe, können statt produktneutraler Datensätze auch spezifische Produktdatensätze in den Untersuchungen verwendet werden.
- Material- und Produktökobilanzen
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Während der Planungsphase kann der direkte Vergleich von Materialien eine erste Hilfestellung zur Optimierung der Umweltverträglichkeit geben. Häufig ist dieser Vergleich jedoch nicht zielführend, denn nur ein Vergleich von Bauteilen oder Komponenten mit gleichen technischen, bauphysikalischen Anforderungen oder auf Gebäudeebene bildet eine belastbare Grundlage um ein Gebäude aus ökologischer Sicht zu optimieren. Darum ist in einigen Zertifizierungssystemen (z.B. DGNB) die Erstellung von Gebäude-Ökobilanzen verpflichtend. Vergleicht man beispielsweise Holz, Beton und Stahl pro kg oder m³ bei der Planung der Tragstruktur, berücksichtigt das nicht die unterschiedlichen Mengen an Material, die zur Erfüllung derselben statischen Anforderungen des Systems benötigt werden. Ein Tragwerksvergleich kann nur auf Basis einer definierten funktionalen Einheit (Gebäude oder tragendes Bauteil) mit gleicher Funktion, das heißt mit den gleichen technischen Anforderungen bzw. demselben Nutzen und nicht auf Basis des einzelnen Materials durchgeführt werden.
Prinzipiell kann festgehalten werden, dass pauschale Aussagen zur Vermeidung bestimmter Materialien nicht getroffen werden können und die Beurteilung zur Reduktion der Umweltauswirkungen immer auf Basis der funktionalen Einheit betrachtet werden muss.Einen ersten Anhaltspunkt bietet jedoch der Merksatz: je weniger Masse desto weniger Umweltauswirkungen.
- Ökobilanzen für Bauelemente
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Die wichtigsten Bauteile bei einer Bewertung unter ökologischen Aspekten sind die Bauteile mit einer großen Masse oder einem großen Volumen. Das sind bei einem Gebäude in erster Linie die Tragstruktur (Decken, Wände, Stützen) und die Elemente der Außenhülle (Außenwand/Fassade, Dach, Bodenplatte). Die Untersuchung des Primärenergiebedarfs und des Treibhausgaspotentials am Fallbeispiel10 eines Bürogebäudes zeigen deutlich den Einfluss der Außenwand und der Tragstruktur bei einer Betrachtung der Bauteile des Gebäudes.
Ökobilanzielle Untersuchung auf Material- und Bauteilebene eines Fallbeispiels:
Primärenergiebedarf in kWh (39% Tragwerk, 32% Außenwand, 29% Innenausbau)
Treibhausgaspotential in kg CO2 Äq. (53% Tragwerk, 26% Außenwand, 21% Innenausbau)
In jedem Projekt erfolgt auf Basis der ersten Materialauswahl die Konstruktion bzw. der Schichtaufbau einzelner Bauelemente um den projektspezifischen, technischen Anforderungen gerecht zu werden. Um eine Vergleichbarkeit zu erzielen, muss die Funktion des zu betrachtenden Systems z.B. eines Fassadenelementes die gleichen Anforderungen erfüllen bzw. genau denselben Nutzen aufweisen. So kann eine Optimierung der Umweltverträglichkeit einzelner Bauelemente und damit auch für das gesamte Projekt erreicht werden.
- Ökobilanzen für Gebäude
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Um auf Gebäudeebene belastbare Ergebnisse zu erzielen und Einsparpotenziale für den gesamten Lebenszyklus ableiten zu können, sollten unterschiedliche Entwurfsvarianten miteinander verglichen werden. Dadurch können neben den Umweltauswirkungen und dem Ressourcenverbrauch für die Erstellung des Gebäudes ebenfalls die Auswirkungen während der Nutzungsphase ermittelt werden. Die Optimierung des Energiebedarfs (Energieträger zur Konditionierung des Gebäudes) und die Instandhaltung des Gebäudes sollten hierbei besonders betrachtet werden. Die Norm EN 15978 (siehe Unterkapitel Normen) beschreibt die Vorgehensweise und die Berechnungsmethode dient der Bewertung der umweltbezogenen Qualität eines Gebäudes basierend auf der Methode der Ökobilanzierung. Der Ansatz berücksichtigt alle Lebenszyklusphasen und sämtliche im Gebäude verwendeten Bauprodukte, -prozesse und -dienstleistungen.
Im Hinblick auf das kreislaufgerechte Bauen spielt die Untersuchung des Wiederverwendungs- und Recyclingpotentials eine wichtige Rolle (kreislauffähiges Bauen) und kann in der Auswertung mit aufgenommen werden. Bei Betrachtung der Lebenszyklusphasen eines Gebäudes wird das Potential für die Wiederverwendung, Rückgewinnung und das Recycling von Baumaterialien in Modul D ausgedrückt. Das Informationsmodul D darf gemäß EN 15804 nicht mit den anderen Modulen (A-C) kumuliert werden. Ökobilanzergebnisse eines zu bewertenden Gebäudes können nur schwer mit Ergebnissen anderer Gebäude verglichen werden. Die Methode dient der Optimierung des jeweiligen Gebäudes und die Bilanzierungen sind auf Grund der ausgewählten Materialien und Fügungen zu Konstruktionselementen projektspezifisch zu bewerten. Es existieren jedoch in den verschiedenen Zertifizierungssystemen sogenannte Benchmarks für die Gebäudekonstruktion um eine Abschätzung machen zu können wie die Ergebnisse zu bewerten sind. - Wie lese ich Ökobilanzen?
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Eine Ökobilanzierung im Baubereich kann eine Bewertung der Umweltauswirkungen auf Material-, Bauteil- und/oder Gebäudeebene sein. Sie bietet eine Hilfestellung bei Entwurfsentscheidungen um die Materialauswahl oder Bauelemente umweltverträglicher zu gestalten. Denn ein Vergleich von Bauteilen oder Komponenten mit gleichen technischen und bauphysikalischen Anforderungen bzw. auf Gebäudeebene bildet eine belastbare Grundlage um ein Gebäude aus ökologischer Sicht zu optimieren. Die Ergebnisse können eine gute Entscheidungsgrundlage sein um Ziele wie die Minimierung der CO2-Emissionen oder den Einsatz möglichst ressourcenschonender oder umweltverträglicher Materialien bei einem Bauprojekt umzusetzen. Diese Entscheidung ist neben den weiteren Entwurfsentscheidungen in einer frühen Leistungsphase in Bezug auf projektspezifische Anforderungen wie Bauphysik, Energieeffizienz, Brandschutz, Schallschutz, etc. ein Aspekt, der zukünftig an Relevanz gewinnt. Häufig werden diese Untersuchungen jedoch erst spät im Planungsprozess, während oder nach der Ausführungsplanung durchgeführt, so dass viele Entwurfsentscheidungen bereits getroffen sind und das Potential der Optimierung mit Hilfe von Ökobilanzierungen nicht genutzt werden kann.
Auch im Hinblick auf die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Bausektor spielt die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus inkl. des Recyclingpotentials von Materialien zukünftig eine wichtige Rolle. - Normengrundlage
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Die Erstellung einer Ökobilanzierung ist geregelt durch die beiden Normen ISO 14040 (Grundsätze und Rahmenbedingungen) und ISO 14044 (Anforderungen und Anleitungen). Diese wurden durch die internationale Organisation für Normung (ISO) mit dem Ziel verfasst eine Vergleichbarkeit von Ökobilanzierungen sicherzustellen.
Des Weiteren sind die Erstellung der Datensätze, deren Anwendung und die Methode im Baubereich normativ geregelt. Die folgende Tabelle zeigt die Normengrundlage zur Ökobilanzierung.Normgrundlage der Ökobilanzierung
Bezeichnung Norm Inhalt Umweltmanagement-Ökobilanz
Grundsätze und Rahmenedingungen
ISO 14040 Grundsätze und Rahmenbedingungen der Ökobilanz Umweltmanagement-Ökobilanz
Anforderungen und Anleitungen
ISO 14044 Anforderungen und Anleitungen zur Erstellung der Ökobilanz Umweltkennzeichnungen und deklarationen-Typ III
Umweltdeklarationen-Grundsätze und Verfahren
ISO 14025 Grundsätze und Verfahren für Typ-III Umweltproduktdeklarationen unter Anwendung der Normenreihe ISO 14040
Verfahrensregeln für Prüfung und Verifizierung durch unabhängige DritteNachhaltigkeit von Bauwerken - Grundregeln für die Umweltdeklaration von in Bauwerken verwendeten Bauprodukten und technischen Anlagen ISO 21930 Ergänzung der ISO 14025 um spezifische Grundsätze und Anforderungen für Umweltproduktdeklarationen für Bauprodukte und Dienstleistungen Nachhaltigkeit von Bauwerken - Umweltproduktdeklarationen - Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte EN 15804 Produktkategorieregeln (PCR) für Typ-III Umweltproduktdeklarationen für Bauprodukte und Dienstleistungen entsprechend ISO 21930 und ISO 14025 Nachhaltigkeit von Bauwerken - Bewertung der umweltbezogenen Qualität von Gebäuden - Berechnungsmethode EN 15978 Berechnungsmethode zur Bewertung von Gebäuden für alle Lebenszyklusphasen auf Basis von Ökobilanzdaten der gebäudespezifischen Typ-III Umweltproduktdeklarationen Nachhaltigkeit von Bauwerken - Allgemeine Rahmenbedingungen zur Bewertung von Gebäuden und Ingenieurbauwerken EN 15643 Grundsätze und Anforderungen für die Bewertung hinsichtlich ihrer umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Qualität - Wie wird die Ökobilanzierung in LENOZ angewandt?
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LENOZ ist eine freiwillige Nachhaltigkeitszertifizierung für Wohngebäude in Luxemburg zur umfassenden Bewertung von Gebäuden basierende auf der gesetzlichen Regelung (RGD N° 299), die Folgendes definiert:
- Die Nachhaltigkeitskriterien, die Definition sowie die Rechenmethode
- Den Prozess der Zertifikatserstellung, die Bewertung und das Erlangen der Zertifikate
- Den Vorgang zur Anfrage staatlicher finanzieller Beihilfen für das Zertifikat und den Vorgang der Antragstellung.
Im Rahmen der Nachhaltigkeitszertifizierung LENOZ und im Beihilfeprogramm Klimabonus 2022 wird zur Bewertung der Umweltauswirkungen von Baumaterialien mit dem sogenannten Ienv-Indikator gearbeitet. Dieser Indikator ist auf Basis der folgenden fünf Umweltauswirkungen für die Lebenszyklusphase A1-A3 (Produktphase) erstellt worden:
- Treibhauspotenzial (GWP)
- Ozonschichtabbaupotenzial (ODP)
- Ozonbildungspotenzial (POCP)
- Versauerungspotenzial (AP)
- Überdüngungspotenzial (EP)
Neben dem Umweltindikator Ienv bewertet der Primärenergieindikator Iprim den enthaltenen Primärenergiebedarf der verwendeten Baumaterialien der Gebäudehülle (Wände, Dach, Bodenplatte, Fenster) und der inneren Struktur (Innenwände, Geschossdecken) ebenfalls auf Basis der Lebenszyklusphase A1-A3 (Produktphase) sowie den anlagentechnischen Primärenergiebedarf auf Basis des Energiepasses (Zeitraum 30 Jahre) von Neubauten.
Die Berechnung der Indikatoren basiert auf Datensätzen der in Deutschland veröffentlichten Ökobau.dat (Version 2016). Diese Daten können einer vom Wohnungsbauministerium11 zur Verfügung gestellten Liste oder dem LuxEeB-H Tool zur Berechnung von Energiepässen für Wohngebäude entnommen werden. Wichtig für die Berechnung der Klimabonus-Beihilfen bei energetischen Renovierungen ist der Indikator Ieco. Er beinhaltet die Umweltauswirkungen (Ienv) und den Primärenergiebedarf (Iprim) des Baumaterials. Bei bestehenden Gebäuden werden nur die Bauteile berücksichtigt, die energetisch saniert werden z.B. die Fenster. Bei den opaken Bauteilen betrifft das nur die eingesetzten Dämmstoffe auf Basis einer äquivalenten Dicke von 12cm (Ieco12).
- Wie wird die Ökobilanzierung in Level(s) angewandt?
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Level(s) ist ein Rahmenwerk der Europäischen Union, entwickelt zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Büro- und Wohngebäuden auf Grundlage der politischen Zielsetzungen in den Bereichen Energie, Materialeinsatz, Abfallbewirtschaftung etc. Das Konzept, das auf Basis bestehender Normen entwickelt wurde, beinhaltet Makroziele und Indikatoren zur Nachhaltigkeitsbewertung des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und enthält ebenfalls die entsprechenden Berechnungsmethoden wie z.B. eine Methode für die Lebenszyklusanalyse zur Bewertung der Umsetzung der Makroziele.
Die Idee ist, dass bestehende Nachhaltigkeitsinstrumente und Gebäudezertifizierungssysteme Level(s) im Rahmen ihrer Systeme nutzen können und es richtet sich an alle Akteure der Baubranche. Es kann freiwillig angewendet werden, ist frei zugänglich und dient der Sensibilisierung und besseren Vergleichbarkeit („gemeinsame Sprache“) über nationale Grenzen hinweg.
Level(s) beinhaltet Makroziele und 16 Kernindikatoren, die den folgenden sechs Makrozielen zugeordnet werden:- Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes
- Ressourceneffiziente Stoffkreisläufe
- Effiziente Nutzung der Wasserressourcen
- Gesunde und behagliche Räume
- Anpassung an den Klimawandel und Klimaresilienz
- Optimierung der Lebenszykluskosten und des Wertes
Zur Bewertung der Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes dient der Primärenergiebedarf in der Nutzungsphase (Indikator 1.1) unter Berücksichtigung positiver Effekte durch CO2 - arme oder erneuerbare Energie. Zudem wird der Indikator „Erderwärmungspotential entlang des Lebenszyklus“ (Indikator 1.2) betrachtet um die mit dem Gebäude in verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus verbundenen Treibhausgasemissionen (THG) zu bewerten. Diese Vorgehensweise wird auch als „Bewertung des CO2-Fußabdrucks“ oder als „Lebenszyklus-CO2-Bilanz“ bezeichnet.
Wird eine vollstände Lebenszyklusanalyse durchgeführt, werden die bereits oben erwähnten gemäß der Auflistung in Levels(s)12 hinzugezogen.
Level(s) stellt die Analyse der Umweltauswirkungen von Gebäuden, mit Schwerpunkt auf den Treibhausgasemissionen in den Mittelpunkt. Das Konzept ist zudem ein Element der europäischen Initiativen zur Entwicklung der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy), der EU-Renovierungswelle und der Umsetzung der EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten. Im Rahmen von Level(s) wurde eine Liste der in Europa verwendeten LCA-Tools und Datenbanken zusammengestellt 13 um die Nutzer bei der Anwendung zu unterstützen. - Ökobilanz Tools
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Im Rahmen von Level(s), des Rahmenwerks der Europäischen Kommission zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Wohn- und Funktionalgebäuden, wurde eine Liste der in Europa verwendeten LCA-Tools und Datenbanken zusammengestellt. Es besteht der Bedarf an praktischen, nutzerorientierten Informationen über die Zugangsmöglichkeiten, Aufwandabschätzungen und Kosten bei Durchführung von Ökobilanzierungen im Planungsprozess eines Gebäudes. Kriterien wie die methodische Einhaltung von Normen, Level(s)-Anforderungen, Datenqualität, Transparenz und Verifizierung, Kosten, Zugänglichkeit etc. wurden dabei untersucht14 .
Die folgende Aufzählung gibt einen Überblick über einige Software-Tools und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Tools stehen am Markt zur Verfügung wie z.B. CAALA (energetische Optimierung und Lebenszyklusanalyse), GaBi-Software (Lebenszyklusanalyse), LEGEP Bausoftware (integrale Planung nachhaltiger Gebäude), Lesosai (Optimierung von Energiebilanz und Ökobilanz von Gebäuden) etc.
eLCA
Dieses Bilanzierungstool des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Deutschland ist zur Erstellung von Ökobilanzen von Gebäuden entwickelt worden. Es nutzt die Datensätze der ökobau.dat und erlaubt eine Bewertung der Umweltauswirkungen von Baumaterialien und Bauteilschichten sowie auf Projektebene. Es ist im Rahmen des deutschen Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) verbindlich anzuwenden und kann auch bei der Anwendung der Gebäudezertifizierung der DGNB genutzt werden. Das eLCA Tool steht online zur Verfügung unter www.bauteileditor.de.
Generis
Dieses vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) entwickelte Tool ermöglicht auf den Vergleich von Materialien und eigenen sowie vorgefertigten Konstruktionsaufbauten und die Erstellung einer Gebäude-Ökobilanz. Generis erlaubt somit die Abschätzung von Vor- und Nachteilen alternativer Konstruktionen, die Abbildung verschiedener Energiesysteme und die Zusammenfassung der Ergebnisse für den gesamten Gebäudelebenszyklus eines Gebäudes. Es kann im Rahmen von Gebäudezertifizierungen z.B. nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) eingesetzt werden. Die Materialdaten basieren auf den Datensätzen der Ökobau.dat. Die Datenbank ist erweiterbar um spezifische Datenbanken und Umweltproduktdeklarationen15 . Alle weiteren Informationen stehen unter www.generis-solution.eu zur Verfügung.
One Click LCA
Es handelt sich um eine Cloud-Software zur Berechnung von Ökobilanzen von Gebäuden. Das Tool erlaubt die Berechnung von komplexeren Schichtaufbauten und Modellierungen und ermöglicht eine Ökobilanzierung, die für verschiedene Zertifizierungssysteme wie z.B. BREEAM, DGNB, BNB, LEED genutzt werden kann. Die Software beinhaltet eine Materialdatenbank gemäß der Normen EN 15804 und ISO 14025 und es können eigene Materialdaten integriert werden. Es besteht die Möglichkeit Gebäudemodelle (BIM) verschiedener Hersteller wie z.B. Revit, IES, Tekla, Rhino & Grasshopper und Kostenermittlungstabellen einzulesen. Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter www.oneclicklca.com.
TOTEM
TOTEM (Tool to optimize the total Environmental impact of Materials) ist ein
belgisches Web-basiertes Tool um Lebenszyklusanalysen bei Gebäuden durchzuführen. Es basiert auf einer Bibliothek mit generischen Umweltdaten (passend zur Baupraxis in Belgien) um Umweltverträglichkeitsprüfungen von Bauelementen und Gebäuden durchführen zu können. Die zugrundeliegende Methode der Lebenszyklusanalyse (LCA) umfasst verschiedene Umweltindikatoren - einschließlich der in der EN15804 verwendeten. Ergänzend zur Datenbank des Tools können auch spezifische Daten von Branchen oder Herstellern und aus Umweltproduktdeklarationen (EPDs) integriert werden. Alle Informationen findet man unter www.totem-building.be. - Zukünftige Ansätze zur Anwendung der Bilanzierung als Bewertungsmethode, Ausblick EU und Luxemburg
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Der „Europäische Green Deal“: Der Green Deal ist ein politischer Rahmen, der verschiedene Initiativen umfasst, die darauf abzielen, bis 2050 in Europa Klimaneutralität zu erreichen. Er legt ehrgeizige Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Verbesserung der Energieeffizienz und die Förderung nachhaltiger Praktiken in allen Sektoren fest, einschließlich der Bauindustrie. Zu den gebäudespezifischen Maßnahmen zählen unter anderem die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien, die Förderung energieeffizienter Renovierungen und die Verbesserung der Kreislaufwirtschaft bei Baustoffen.
Verschiedene Initiativen des Green Deals sind relevant für Gebäude, darunter die EU-Taxonomie, die ein Klassifizierungssystem für umweltverträgliche wirtschaftliche Aktivitäten festlegt. Des Weiteren werden derzeit die Energieeffizienzrichtlinie sowie die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden überarbeitet, die die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden behandeln. Alle drei Texte beziehen sich auf die EN 15978-Norm bzw. das Level(s)-Framework und haben zum Ziel, die Lebenszyklusemissionen von Gebäuden in Entscheidungsprozesse zu integrieren. Insbesondere die Überarbeitung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden würde dazu führen, dass die Berechnung der Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus bei Neubauten in Energieausweisen obligatorisch wird.
Die Strategie für die Renovierungswelle (Sanierung und Renovierung) ist ein weiteres, wesentliches Element des Green Deals. Ihr Hauptziel besteht darin, die Renovierung bestehender Gebäude in der EU zu beschleunigen, um deren Energieeffizienz zu verbessern und Emissionen zu reduzieren. Die Strategie zielt darauf ab, die jährliche Renovierungsrate von Gebäuden zu verdoppeln und sicherzustellen, dass Renovierungen zu höheren Energieeffizienzstandards führen. Durch die Förderung nachhaltiger Bautechniken und den Einsatz von kohlenstoffarmen Materialien zielt die Strategie für die Renovierungswelle darauf ab, die Treibhausgasemissionen in der Bauphase von Gebäuden zu reduzieren und sie widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.
Ausblick EU und Luxemburg (Taxonomie, ESG, Directive sur la Performance Énergétique des Bâtiments, Klimaschutzgesetz, …)
Roadmap für eine Dekarbonisierung des Bausektors in Luxemburg
Dokument- Projekt 1 - Ein jährliches Kohlenstoffbudget pro m2
- Projekt 2 - Eine Datenbank mit Bestandsaufnahmen von Baumaterialien
- Projekt 3 - Eine Datenbank für Umweltproduktdeklarationen (EPDs)
- Projekt 4 - Eine Methode zur Erstellung von Lebenszyklusanalysen – LEVEL(S) Rahmenwerk
- Projekt 5 - Die Auswirkungen von Renovierungen
- Projekt 6 - Wege zur Dekarbonisierung für "eingebettete Emissionen
- 1 ↑ Global Alliance for Buildings and Construction (2019): Global Status Report for Buildings and Construction
- 2 ↑ https://worldgbc.org/beyond-the-business-case/
- 3 ↑ https://researchportal.bath.ac.uk/
- 4 ↑ https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306261919317945 [Röck et al., 2019 Embodied GHG emissions of buildings – The hidden challenge for effective climate change mitigation)
- 5 ↑ https://ibu-epd.com/
- 6 ↑ https://www.health.belgium.be/
- 7 ↑ https://milieudatabase.nl/
- 8 ↑ https://www.fmi-mineralwolle.de/fileadmin/user_upload/wp-uploads/2018/01/Mineralwolle-Daemmstoff_im_niedrigen_Rohdichtebereich_EN15804_A2.pdf
- 9 ↑ Leitfaden Nachhaltiges Bauen (pdf)
- 10 ↑ Design guidelines for highly glazed office buildings in steel composite construction developed by using dynamic thermal simulations, optimisation methods and life cycle assessment (2016) [online]. Uni.lu
- 11 ↑ Lenoz Materialdaten
- 12 ↑ Klimawandel; Ozonabbau; Versauerung; aquatische Eutrophierung – Süßwasser; aquatische Eutrophierung – Meerwasser; terrestrische Eutrophierung; fotochemische Ozonbildung; Erschöpfung abiotischer Ressourcen – Mineralien und Metalle; Erschöpfung abiotischer Ressourcen – fossile Brennstoffe; Wasserverbrauch
- 13 ↑ PG Section Documents | Product Bureau (europa.eu) unter Macro-objective 1
- 14 ↑ https://susproc.jrc.ec.europa.eu/product-bureau/product-groups/412/documents
- 15 ↑ https://www.ibp.fraunhofer.de/de/kompetenzen/ganzheitliche-bilanzierung/methoden-ganzheitliche-bilanzierung/generis-online-software.html
The Circular Economy - a Powerful Force for Climate Mitigation (2018)
Report investigating how a more circular economy can contribute to cutting CO2 emissions. It explores a broad range of opportunities for the four largest materials in terms of emissions (steel, plastics, aluminium, and cement) and two large use segments for these materials (passenger cars and buildings).
Altbausanierung mit nachwachsenden Rohstoffen (2020)
Detailliertes Standardwerk zum Sanieren mit nachwachsenden Rohstoffen. Vom theoretischen Vorbereitungsteil bis zur praktischen Ausführung spannt die Broschüre „Altbausanierung mit nachwachsenden Rohstoffen“ einen wissenswerten Bogen für Bauherren, Planer und Handwerker, die sich in der Altbausanierung betätigen und dabei auf nachhaltige ökologische Materialien nicht verzichten wollen.
Transform Reuse Low Carbon Futures for Existing Buildings (2020)
As the world’s population grows, demand for homes and amenities will soar. Another 2.5 billion people will be living in urban areas by 2050, putting immense pressure on resources and infrastructure.
With the built environment responsible for almost 40% of energy-related carbon emissions globally and given that up to 87% of today's buildings in the UK will still be occupied in 2050, we must find new ways to design and construct our cities, prioritising adaptive reuse, regeneration and performance upgrading of our existing stock.
Our Transform and Reuse brochure challenges perceptions, illustrating that second hand doesn’t necessarily mean second best. Our projects prove that refurbished buildings are some of the most exciting and dynamic buildings in the built environment, often offering greater commercial and social returns whilst driving down embodied carbon.
WECOBIS Ökologisches Baustoffinformationssystem
WECOBIS ist eingebunden in ein Gesamtsystem von Planungs- und Bewertungswerkzeugen (z. B. BNB), die für die Gebäudezertifizierung genutzt werden können und ist somit ein wichtiger Baustein im Internetportal „Nachhaltiges Bauen“ des BMI.
Die umfassenden Informationen in WECOBIS helfen Planern und Bauherren auf unterschiedliche Weise, eine umwelt-, gesundheits- und qualitätsbewusste Material und Produktauswahl umzusetzen. WECOBIS gliedert Umwelt und Gesundheitsaspekte anhand der Lebenszyklusphasen. Zusammen mit den zusätzlichen Informationen zu Planung, Ausschreibung, Zeichen&Deklarationen und BNB unterstützt WECOBIS dadurch die
Entwicklung von Materialkonzepten für eine nachhaltige Planung.
Vorauswahl von Bauproduktgruppen unter den Aspekten Umwelt und Gesundheit.
Einordnung baustoffrelevanter Kriterien des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) in Planung und Ausschreibung.
Definition von Qualitätsniveaus im Planungsprozess bezüglich Baustoff- und Materialauswahl.
Anwendung von Baustoffen mit ganzheitlicher Betrachtung über alle Lebenszyklusphasen.
Ökologisches Baustoff-Lexikon: Bauprodukte, Chemikalien, Schadstoffe, Ökologie, Innenraum
Gebäude-Altlasten wie Asbest, PCP, PAK und PCB sowie viele neue Gefahrstoffe veranlassen Architekten und Bauherren zunehmend, beim Bauen ökologische Aspekte stärker zu berücksichtigen und möglichst gesundheitlich unbedenkliche und umweltverträgliche Baustoffe auszuwählen.
Klimaangepasste Gebäude und Liegenschaften, BBSR Zukunft Bauen: Forschung für die Praxis (Band 30)
Empfehlungen für Planende, Architektinnen und Architekten sowie Eigentümerinnen und Eigentümer
Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit
Publikation zu den Bauprodukten im Blick der Nachhaltigkeit (DGNB)
Grüne Innovation Fassadenbegrünung, Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB)
Leitfaden für Fassadenbegrünung, herausgegeben von der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung E.V.
Feuille de Route "Construction Bas Carbone" - Luxembourg
Projektbeschreibung zu Luxemburgs Zielen der Dekarbonisierung des Bausektors.
Chemicals & Environment Luxembourg
Verfasst: 26. September 2022 Zuletzt geändert: 19. Juli 2024