Siedlung Op Heidert (LU)

Umweltimpakt, Nachhaltige Gebäudetechnik

Commune de Wiltz

Projektbeschreibung

Op Heidert ist eine neue Stadtentwicklung, die 134 Wohneinheiten bieten wird1 . Das Projekt befindet sich auf einem 8ha großen Hangfeld in der Nähe der Wiltz. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf einem grünen Energiekonzept und der Sensibilisierung privater Bauherren für den Bau von Ökohäusern.2

Nachhaltige Ziele für das Projekt

  • Nutzung natürlicher Ressourcen: Das Viertel wird überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen versorgt.Der Standort verfügt über ein Niedertemperatur-Wärmenetz, das von Erdwärmesonden gespeist wird und somit erneuerbare Wärme für alle Häuser erzeugt. Jedes Haus wird mit einer Wärmepumpe ausgestattet, die an dieses Netz angeschlossen ist.Die Dächer der Häuser werden mit Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung ausgestattet.Der Trinkwasserverbrauch in den Häusern wird erheblich reduziert, da Regenwasser gesammelt wird, um die Toiletten zu spülen, die Anpflanzungen im Garten zu bewässern und das Auto zu waschen3 .
  • Leben in einer gesunden Umgebung: "Op Heidert" bietet seinen Bewohnern eine hohe Lebensqualität. Abseits vom Verkehr gelegen und von Grünflächen umgeben, profitiert das Viertel von einer guten Luftqualität. Dank der Grünflächen, der Anpflanzung großer Bäume und der Anlage von Wasserflächen in der Nachbarschaft wird ein angenehmes Mikroklima geschaffen, so dass die sommerlichen Überhitzungsperioden besser bewältigt werden können. Jedes Haus wird über eine Dachbegrünung verfügen, die nicht nur die Spitzentemperaturen in den Häusern reguliert, sondern auch die Biodiversität im gesamten Viertel erhöht. Innerhalb des Viertels werden öffentliche Räume gestaltet, die für Bewohner aller Altersgruppen zugänglich sind. Diese Räume bieten Spiel- und Sportplätze für aktive Momente und Freizeit- und Entspannungsbereiche für ruhigere Momente.
  • Ökologisch verantwortungsvoll Bauen: Die Häuser werden sich in die Topographie des Geländes, dessen Hang nach Süden ausgerichtet ist, einfügen und somit ein Erdgeschoss und ein Gartengeschoss bieten. Diese Anordnung, die die Topographie des Geländes respektiert, hat den Vorteil, dass die Menge an ausgehobenem Erdreich auf ein Minimum reduziert wird. Dies ermöglicht eine lokale Verwaltung und Wiederverwendung des Bodens und reduziert auch die Kosten für die Entsorgung des Bodens auf einer Deponie.Das abfließende Wasser des Viertels folgt dem Höhenunterschied des Geländes zu offenen Becken, die kaskadenartig auf dem Gelände verteilt und verbunden sind. Dieses System ermöglicht die Bewältigung von starken Regenfällen und vermeidet Überschwemmungsprobleme. Darüber hinaus werden die Umgebungen dieser Becken als Erholungs- und Freizeitflächen gestaltet.Wir ermutigen die Bauherren der Häuser, auch beim Bau auf umweltfreundliche und gesunde Materialien zurückzugreifen. Zu diesem Zweck werden den zukünftigen Käufern Werkzeuge und Materialien zur Verfügung gestellt, wie z. B. unser virtuelles Musterhaus und unser Leitfaden für umweltverträgliche Materialien.
  • Zusammen Leben und teilen: Manche Gegenstände und Werkzeuge werden nicht täglich, sondern nur sehr punktuell verwendet. Im Hinblick auf die Ressourcenschonung ist es daher interessanter, sich diesen Gegenstand zu leihen, wenn man ihn braucht, als ihn zu besitzen. Dieses Prinzip der Sharing Economy soll im Viertel über ein kleines "Sharing Center" umgesetzt werden, in dem Freizeit- und Mobilitätsgegenstände (Boulekugeln, Fahrräder, Inlineskates, Tischtennisschläger, ...) ausgeliehen werden können, um die im Viertel und in der Umgebung verfügbaren Infrastrukturen (z. B. Radweg Bastogne-Kautenbach) voll auszunutzen. In der gleichen Dynamik wird das Viertel über einen ausgestatteten Nachbarschaftsraum verfügen, der sowohl für kollektive Veranstaltungen (z.B. für ein Fest der Nachbarn) als auch für private Veranstaltungen genutzt werden kann.
  • Priorität für sanfte Mobilität: Das Viertel bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten für sanfte Mobilität, Elektromobilität und öffentliche Verkehrsmittel. Das Viertel grenzt an den Radweg PC20 (Bastogne-Kautenbach) und wird über neue Rad- und Fußgängerverbindungen an die Stadt Wiltz angebunden. Die Nähe zur Natur, zum Fluss Wiltz und zum Stadtzentrum lädt dazu ein, die nähere Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Das Entwicklungsgebiet "Wunne mat der Wooltz" wird in den kommenden Jahren zahlreiche Dienstleistungen und Geschäfte in unmittelbarer Nähe von "Op Heidert" anbieten. Hier werden Infrastrukturen für Sport, Freizeit, Kultur, Handel, Bildung und Arbeitsplätze entstehen. Elektrische Ladestationen, der City-Bus, der durch das Viertel fährt, und der 500 Meter entfernte Bahnhof sorgen für eine umweltfreundlichere Fortbewegung.

Herausforderungen bei der Umsetzung der Ziele

  • Erarbeitung eines neuen Energiekonzepts ohne Referenzprojekt in Luxemburg
    Das Wärmenetz wird von der Gemeinde gebaut und verwaltet. Die angeschlossenen Gebäude müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, um mit dem Energiekonzept kompatibel zu sein, d.h. sie müssen mit einer geeigneten Wärmepumpe betrieben werden und überschüssige Kälte und Wärme in das gemeinsame Netz einspeisen.
  • Sicherstellen, dass alle Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sind
  • Gründung einer Energiegenossenschaft zur Errichtung von Photovoltaikanlagen in der gesamten Siedlung. Die Eigentümer werden Mitglieder, sobald sie ihr Grundstück in der Siedlung erworben haben.
  • Management aller Aushub- und Aufschüttungsböden vor Ort
  • Erstellung eines städtebauliches Konzept, welches die Topografie des Geländes respektiert und hervorhebt, um die Erdbewegungen zu begrenzen und qualitativ hochwertige private und öffentliche Räume zu schaffen.
  • Einbeziehung zukünftiger privater Bauherren in die Errichtung umweltfreundlicher Gebäude
    Begleitung privater Bauherren beim Bau ihres umweltfreundlichen Hauses: Virtuelles Musterhaus zur Veranschaulichung der Auswahl ökologischer Materialien und anderer ökologischer Elemente des Hauses & Erstellung eines Materialleitfadens als Unterstützung für Bauherren, indem ein Überblick über die Kriterien sowie die Vor- und Nachteile verschiedener Baumaterialien gegeben wird. 

Verfasst: 15. September 2023 Zuletzt geändert: 25. Juni 2024

Steckbrief
Projektbeteiligte

Bauherr: Gemeinde Wiltz
Architekt:Stadtplaner: CO3
Gebäudetechnik:Energiekonzept: Energiepark Réiden 
Studie und Ausführungspläne des Niedertemperatur-Wärmenetzes:GTR Gebäudetechnik Rheinstrasse gmbh
     
Kontroll-Ingenieur: Luxplan (Sicherheit)
Straßen & Netzwerke: Schroeder & Associés
Bodenuntersuchung: WPW GEO.LUX

Standort

"Op Heidert"-Standort,  Gemeinde Wiltz

Bruttogrundfläche (m2) /Bauvolumen (Euro)

8 ha, 12ar

Bauzeit / Datum

Beginn der Infrastrukturarbeiten: 10/2022
Fertigstellung: Anfang 2025

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